Die Firma Bohle und der Golfclub Oberberg unterstützen Wohltätigkeits-Rallye durch Marokko

Conil de la Frontera, Andalusien, vier Uhr morgens: Vier Renaults 4 und zwei Landrover machen sich auf den Weg in Richtung Fès, Marokko, um von dort aus Spielzeug, Kleidung und Schulmaterial in die Dörfer des Atlasgebirges zu bringen. Die Kofferräume der Autos sind so vollgepackt, dass die Heckscheibe komplett verdeckt ist. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 110 Km/h dauert die Fahrt für die alten Renaults länger als normalerweise. Außerdem sei bei diesen Autos, die auf Spanisch liebevoll cuatrolatas (freie Übersetzung: Blechhaufen) genannt werden, nie ganz sicher, ob sie nicht zwischendurch einfach liegen bleiben, so David Rodríguez Soriano, einer der 14  Fahrer der Wohltätigkeits-Rallye Cuatrolatas solidario.
Insgesamt werden in fünf Tagen über tausend Kilometer zurückgelegt, fünf Dörfer und drei Schulen besucht.
Sobald die Gruppe in einem Dorf hält, ist sie umringt von Jungen und Mädchen, die es kaum erwarten können, dass der Kofferraum ausgeladen wird.
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man die strahlenden Gesichter der Kinder sieht“, sagt David, der zum ersten Mal bei der Rallye dabei ist.
Jedes Fahrerteam sucht sich Sponsoren, um die Spielsachen und Schulmaterialien zu finanzieren. Kleidung wird nicht neu eingekauft, denn Freunde und Bekannte spenden bereits getragene Anziehsachen.
Neben spanischen Sponsoren sind auch zwei Vertreter aus dem Oberbergischen als Unterstützer der Rallye tätig: Die Firma Bohle und der Golfclub Oberberg sponsern David und seinen Co-Pilot Miguel Ángel Avilés Martín.
Der emotionalste Moment für David und Miguel war die Einladung einer Familie in ihr Haus.
Die Gäste nahmen auf dem Boden Platz und obwohl es offensichtlich war, dass die Familie materiell nichts besaß, wollten sie ihre Dankbarkeit für die Geschenke der Fahrerinnen und Fahrer Ausdruck verleihen, indem sie ihnen frische Milch, Tee und selbstgebackenes Brot anboten.
„Natürlich, das Erlebnis durch das Atlas-Gebirge mit einem 20 Jahre alten cuatrolatas zu fahren ist unbeschreiblich. In den engen Steilpässen überlegt man zwei Mal, ob man wirklich überholen soll und in einem Bach ist eines der Autos sogar stecken geblieben. Hier haben uns dann die Kinder des Dorfes rausgeschoben.
Aber den Familien mit unseren mitgebrachten Dingen so viel Freude zu machen, ist unbezahlbar“, so die Meinung von David.

Thorsten Hoffmann